Freitag, 26. Januar 2007
Eine Stimme
Eine Stimme schmiegte sich von hinten an sie heran. Dunkel und sanft kroch sie ihren Nacken herunter und strich fast unmerklich über ihren Po. Ihre Haut kräuselte sich.
Sie wiegte sich im Rhythmus der Laute und betrachte sich in den Spiegeln, die sie um sich aufgebaut hatte. An ihrem Handgelenk baumelte eine Digitalkamera.
Bilder wollte sie machen, Bilder, die spüren lassen, was diese Stimme mit ihr machte.
Die Stimme kam aus dem Lautsprecher und las Geschichten vor. Sie hörte den Inhalt der Geschichten nicht, nicht die Worte, sie fühlte die Wellen dieser Stimme an ihren Körper schwappen und wieder verebben. Wie fotografiert man eine Stimme, ein Gefühl?
Sie schoss ein paar Bilder an ihrem Körper herunter, folgte den Linien ihrer Beine, dem Schwung ihrer Hüfte. Langsam liess sie ihre Hüfte kreisen zu der Musik, die unter der Stimme lag, verdrehte ihren Oberkörper, um ihren runden Hintern ins Visier zu bekommen. Die Bewegung wollte sie bannen, einfangen, um sie ihm zu schicken, ihm der so weit weg war, ihm, der nur seine Stimme dagelassen hatte.

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